Günstige Immobilienkredite – stehen wir jetzt vor einer Wende?

Wer in eine Immobilie investiert, konnte bisher von dem historisch Zinstief in der EU profitieren. Neue wirtschaftliche Rahmenbedingungen scheinen nun darauf hinzudeuten, dass sich diese paradiesischen Zeiten für Kreditnehmer dem Ende nähern könnten. Lohnt es sich also, gerade jetzt zuzugreifen und die Niedrigzinsen auszunutzen? Zu dieser Erkenntnis kam jedenfalls die Unternehmensberatung Ernst & Young. Sie ermittelte in einer aktuellen Branchenumfrage, dass nach Einschätzung von 41 Prozent der befragten Banken die Zinsen auf Immobilienkredite in diesem Jahr steigen werden. Der Grund sei vor allem die weiter wachsende Nachfrage, mit der 46 Prozent der Banken rechnen. Allerdings wurden keine Angaben gemacht, wie hoch diese mögliche Teuerung ausfallen könnte. Branchen-Insider gehen indes davon aus, dass – wenn er denn überhaupt kommt – dieser Zinsanstieg bei Immobilienkrediten eher moderat ausfallen dürfte. Zu stark ist der derzeitige Wettbewerbsdruck, dem die Geldinstitute ausgesetzt sind, als dass deutlich härte Konditionen tatsächlich auf breiter Front durchgesetzt werden könnten. Ein wesentlicher Faktor bei solchen Prognosen ist der von der Europäischen Zentralbank (EZB) vorgegebene Leitzins. Und der dürfte nach dem jüngsten Statement von EZB-Chef Draghi nicht vor Sommer 2019 erhöht werden. Kein Wunder, dass die Banken in der Eurozone vor dem Problem stehen, ihre Gewinne an anderer Stelle einfahren zu müssen. Fazit: Offenbar wird auch in diesem Jahr nichts so heißt gegessen, wie es im Sommerloch gekocht wird.